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Nach akuter Lebensgefahr beendet Michael Winter seinen Hungerstreik

München, 18.05.2024, 14:45 – Nachdem behandelnde Ärzt:innen bei Michael Winter aus zwei verschiedenen Gründen einen lebensgefährlichen Gesundheitszustand festgestellt hatten, hat dieser sich entschieden, wieder mit der Nahrungsaufnahme zu beginnen und seinen Hungerstreik damit nach 31 Tagen zu beenden. Der 61-Jährige befand sich seit Mittwochabend in einer Münchner Klinik, nachdem sich sein Gesundheitszustand unerwartet verschlechtert hatte. 

Winter litt zuletzt unter einem Engegefühl in der Brust, weshalb er vor drei Tagen von seiner Schwester in die Klinik Schwabing gebracht wurde. Dort erlitt er noch in der Nacht einen plötzlichen Herzaussetzer und wurde stationär aufgenommen. Auslöser dafür waren nach derzeitigen Erkenntnissen lebensbedrohlich geringe Elektrolytwerte im Blut, die zu Herzversagen und schließlichem Tod hätten führen können.    

Michael Winter zur Beendigung seines Hungerstreiks: “Nach doppelt bescheinigter Lebensgefahr habe ich wieder begonnen, feste Nahrung zu mir zu nehmen. Mein persönliches Resümee ist, dass ich mein Leben genügend aufs Spiel gesetzt habe, um daraus schließen zu können, dass Olaf Scholz eher Tote in Kauf nimmt, als den Menschen die Wahrheit über die Klimakatastrophe zu sagen. Und dass ich lieber meiner Verantwortung gegenüber meiner Familie, insbesondere meiner 86ig-jährigen Mutter, gerecht werde, anstatt den ultimativen Preis für das Wohl der Allgemeinheit zu bezahlen.

Die Vorgänge in München könnten die letzte Möglichkeit für den Kanzler sein, ehrlich auszusprechen, dass der Fortbestand der menschlichen Zivilisation durch die Klimakrise extrem gefährdet ist, bevor einer der Hungerden stirbt. 

Denn andere der Hungernden, allen voran Wolfgang Metzeler-Kick der seit 72 Tagen keine feste Nahrung mehr zu sich nimmt, sind fest entschlossen noch weiter zu gehen, als es Winter getan hat. Der 49-jährige Ingenieur des technischen Umweltschutzes hierzu: “Ich möchte nicht sterben. Aber ich bin bereit, mein Leben in die Waagschale zu werfen, damit die Bevölkerung die Wahrheit über die Dramatik der Klimakatastrophe erfährt. Ob durch meinen Tod oder durch eine Regierungserklärung des Kanzlers, das lege ich in die Hände von Olaf Scholz.

Die Hungernden fordern Olaf Scholz dazu auf, in einer Regierungserklärung wahrheitsgetreu auszusprechen, dass entgegen der weit verbreiteten Behauptung, es gäbe noch ein CO₂-Budget, schon jetzt hunderten Gigatonnen zu viel CO₂ in der Luft sind. Die aktuelle CO₂-Konzentration in der Atmosphäre stellt eine tödliche Gefahr für die menschliche Zivilisation dar und sie muss dringend abgesenkt werden. Ein entsprechendes Forderungspapier wurde von über 140 namhaften Wissenschafter:innen, wie Dr. Hans-Joachim Schellnhuber, Dr. Stefan Rahmstorf sowie Dr. Wolfgang Lucht und Dr. Claudia Kemfert, beide Mitglieder des Sachverständigenrates für Umweltfragen der Bundesregierung, überprüft und als zutreffend bestätigt. [1]

[1] de.scientists4future.org/stellungnahme-s4f-klimaforderungen-hungerstreikende/