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Scientists For Future-Aktive geben wissenschaftlichen Rückhalt – Hungerstreikender mittlerweile in „sehr kritischem Zustand“

Berlin, 07.05.2024 – Anlässlich des nun zwei Monate andauernden Hungerstreiks für mehr Klimaehrlichkeit bestätigen zahlreiche namhafte Wissenschaftler:innen der Scientists und Psychologists for Future die Wissenschaftlichkeit der Forderung der Hungernden. Einer der Hungerstreikenden befindet sich derweil in sehr kritischem Zustand. Währenddessen ließ ein junger Mann am Dienstag seinen Einstieg in den unbefristeten Hungerstreik verkünden.

Am heutigen Dienstag fand die vierte Pressekonferenz der Kampagne „Hungern bis ihr ehrlich seid“ im neuen Hungerstreik-Camp im Berliner Invalidenpark statt. Vor exakt zwei Monaten, am 7. März, trat der Münchner Ingenieur Wolfgang Metzeler-
Kick in den unbefristeten Hungerstreik für mehr Klimaehrlichkeit. Er und die anderen beiden Hungerstreikenden Richard Cluse und Michael Winter fordern eine Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz, in der jener den seit Jahren
bestehenden wissenschaftlichen Konsens, wonach der CO2-Gehalt in der Luft viel zu hoch und deshalb der Fortbestand der menschlichen Zivilisation massiv gefährdet sei, ehrlich ausspricht.

Namhafte Wissenschaftler:innen, wie z.B. Hans-Joachim Schellnhuber und Prof. Dr. Eicke Weber, unterstützen bereits seit Wochen die Forderung der Hungerstreikenden. Nun erfuhr das Bündnis einmal mehr beeindruckenden Rückhalt aus der Wissenschaft: Dr. Bernhard Steinberger stellte vertretend für zahlreiche Aktive der Wissenschafts-Gruppe „Scientists for Future“ am Dienstag eine Stellungnahme vor, in der unter anderem der bekannte Klimatologe Stefan Rahmstorf die wissenschaftliche Fundierung der Forderung der Gruppe bestätigt. Auch zwei Mitglieder des Sachverständigenrates für Umweltfragen der Bundesregierung, Claudia Kemfert und Wolfgang Lucht, bestätigen, dass die Begründung der Forderung der Hungernden für mehr Klimaehrlichkeit seitens des Bundeskanzlers, wissenschaftlich fundiert ist.
Die Gruppe „Psychologists for Future“ bekräftigte die Forderungen des Hungerstreiks. Diplom-Psychologin Lea Dohm unterstrich am Dienstag im Namen des Bündnisses dessen Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit: „Nur wenn wir als Menschen die naturwissenschaftlichen Fakten kennen, können wir uns emotional damit auseinandersetzen und angemessene Handlungsentscheidungen treffen. Die Dringlichkeit der ökologischen Krisen ist mit einem medizinischen Notfall durchaus zu vergleichen.“

Zu einem solchen medizinischen Notfall könnte sich auch Michael Winter, der sich seit 26 Tagen im Hungerstreik befindet, in den nächsten Tagen entwickeln. Wie Dr. Susanne Koch, Sprecherin des medizinischen Support-Teams, am Dienstag bestätigte, befindet sich der 61-Jährige aus Garching bei München in einem „sehr kritischen“ Zustand. Laut Koch könne das Team den medizinischen Support von Winter unter derart ernsten Bedingungen nicht weiter verantworten. Unterdessen ließ am Dienstag ein weiterer Mann seinen Einstieg in den unbefristeten Hungerstreik verkünden. Angesichts des bisherigen Schweigens aus dem Kanzleramt befindet sich der 34-Jährige Adrian Lack aus Berlin ab sofort in einem „schweigenden Hungerstreik“: „Ich habe mich entschieden, ebenfalls zu schweigen, bis Olaf Scholz sich bei uns meldet oder endlich die Wahrheit ausspricht.“ Lack wird in den kommenden Wochen weder mündlich mit der Außenwelt kommunizieren noch Nahrung zu sich nehmen.

Wolfgang Metzeler-Kick wird derweil am Mittwoch anlässlich seines fortgesetzten Prozesses vor dem Amtsgericht Passau erneut für einen Tag in den trockenen Hungerstreik treten.